Mein Werdegang
Schon bevor ich gehen konnte, setzte mich meine Mutter auf die entzückenden Shetlandponys, die faszinierenden Erlebnisse von damals liessen mich nicht mehr los. Ich wurde vom Pferdevirus infiziert. Ich durfte miterleben wie sich Hengste und Stuten paarten, wie tragende Stuten ihr Verhalten anpassten und Fohlen auf die Welt brachten, wie diese ihre ersten Aufstehversuche machten, wie sie auf Eutersuche stacksten und lernten ein Pferd zu sein. Wie sie lernten sich dem Menschen anzuschliessen, sich zu putzen und am Halfter führen zu lassen, die Balanceübungen fürs Hufe auskratzen immer und immer wiederholten, bis sie das Gleichgewicht halten konnten.
Was gibt es schöneres als Jungtiere aufwachsen zu sehen? Den Laufspielen der Jungstuten und den Rangspielen der Junghengste zuzusehen, mitzuerleben wie sich aus kleinen, zarten Fohlen kräftige und selbstbewusste Jungpferde entwickeln? All das in einem familiären Herdenverband und das fast ausschliesslich auf Weiden. Mitzuerleben wie die Milchzähne abgestossen werden und ein echtes Pferdegebiss zum Vorschein kommt. Welche Probleme es für den Mensch haben kann, wenn er nicht darauf achtet in welchem Entwicklungsstadium sich sein Pferd befindet, kann nur jemand erahnen, der die Pferde so erleben durfte. Jemand, der in der Herde, im Stall, auf der Weide und praktisch in alle nur denkbaren Situationen miteinbezogen wurde und -leider nur fast 🙂 – wie ein Pferd leben, ja sogar von der Herde akzeptiert wurde.
Im Alter von 6 Jahren ritt ich mein erstes Shetlandpony selbst ein. Mit 10 Jahren folgte die Ausbildung einer äusserst temperament-vollen und lebensfrohen Mazedonierstute. Die Berufslehre zur Bereiterin absolvierte ich bei Conradin Gabriel, Reitstall Kolbenhof, in Zürich. Während dieser Zeit machte ich verschiendenste Lizenzen und Brevets. Ich lernte dabei auch die Schattenseiten der Sportreiterei kennen, was mir für die Zukunft viel bringen sollte.
Am 20. April 1995 ist „Eldur“ v.d.Sandrose, mein erstes, selbstgezogenes Islandpferdefohlen, zur Welt gekommen. Meine geliebte Isländerdame Menja (Mutter Tecla) ist seine Mutter. Im gleichen Jahr arbeitete ich 3 Monate auf dem Islandpferdehof „Niederfeld“ in Hombrechtikon. In dieser Zeit konnte ich einiges über Gangpferde lernen.
1996 begann ich mit unseren Ponies Reitunterricht zu erteilen, Jungpferde auszubilden und verrittene Pferde zu redressieren. Auch auf dem Kutschbock durfte ich viele 2–beinige und vor der Kutsche 4-beinige Schüler ausbilden. Die Arbeit war sehr abwechlsungsreich und interessant. Durch die vielen verschiedenen Pony- und Pferderassen, die unterschiedlichen Reitstile und -methoden konnte ich viele und wertvolle Erfahrungen sammeln. Natürlich war mein Werdegang immer von Weiterbildungen begleitet, für mich als Berufsreiterin eine unabdingbare Voraussetzung für solides, fortschrittliches Training und den Umgang mit den Tieren, die mir anvertraut werden!
Die sehr erfreulichen Resultate an Klassen- und Zuchtschauen waren die Erfolge, die meine Mutter erreicht hatte. Meine Aufgabe war nebst der Pflege auch das Training der Ponies, denn ohne richtige Vorbereitung wären die Jungtiere zu nervös und ungeduldig gewesen. Es galt den Tieren alles beizubringen, was zu einem Wettkampf dazugehört. Unter anderem der Verlad in den Hänger oder das richtige Vorführen.
Auch für die Hengstleistungsprüfung trainierte ich die Jungs vor der Kutsche, mit viel Gefühl und Konsequenz. Den Lohn dafür erhielt ich mit guten Leistungen an Körung und HLP.
Im Januar 2001 übernahm ich den landwirtschaftlichen Betrieb in Altikon. Seither wurden viele bauliche Maßnahmen umgesetzt, damit es unsere Ponies noch schöner haben. Auch sind Pensionspferde bei uns eingezogen. Wichtig ist immer herauszufinden, was Mensch und Pferd Spass macht, die Gesunderhaltung fördert und auch für alle Beteiligten das Richtige ist. Die Entwicklung und der Fortschritt sind immer nur im Augenblick erfassbar und sehr selten auf gestern, morgen und andere Individuen übertragbar.
2011 sind die jüngsten Isländerfohlen geboren worden, Eylimi (M: Manadis), Liftingur-Ljuflingur (M: Dimmalimm) und Elska (M: Menja).
Da die Pferdefütterung auch immer wieder Veränderungen durchlebt und neue Erkenntnisse vorliegen, habe ich mich entschlossen die Ausbildung zur Pferdefütterungsexpertin zu absolvieren.
An dieser Stelle ein besonders herzliches Dankeschön an alle Freunde und Ponies/Pferde, ein herzliches Dankeschön an deren Besitzer, alle Schüler, Gesprächspartner und Ausbildner, welche mich auf meinem Weg bereits begleitet haben und noch in mein Leben treten werden. Meine Faszination und Begeisterung für die Pferdewelt sollen alle Pferdeleute in ihr Herz aufnehmen können und aus Liebe zum Pferd umsetzen lernen.
Ausbildung
• Berufslehre als Bereiterin
• Brevet / Silberbrevet/R-Dressur und R-Springlizenz
• Fahrerbrevet im Haflingerzentrum Trachselwald
• Ausbildung zur Landwirtin
• Regelmässig Reitkurse beim Islandpferdetrainer Thomi Haag
• J& S Leiter 2 Reiten
• Besuch von OKV-Kursen
• IPV-CH-Brevet 2
• Certred Riding Lehrer 1
Seminare von:
– Einar Oder Magnusson (Islandpferdetrainer)
– Franco Gorgi (Zirzensische Lektionen/Freiheitsdressur
und Westernreiten)
– Fam. Häberlin (Westernreiten)
– Georg Wahl (ehem. Oberbereiter span. Hofreitschule in Wien)
– Michael Wanzenried und Adrian Heinen (Parelli-Methode)
– Klaus Schöneich (Schiefentherapie, ARR)
– Gerd Heuschmann (Seminar zur Pferdegesundheit)
– Berni Zambail (Hufpflege/-bearbeitung)
– Alfonso Auguilar (natural Horsemanchip)
– Martin Volesky (Bewegungstraining nach Eckart Meyners)
– Bent Branderup (akademische Reitkunst)
– Karin und Anja Hass (akademische Reikunst)
– Daniela Bühler (Pferdepsychologie)
– Healthbalance Tiergesundheits-Zentrum Uzwil
(Pferdefütterungsexpertin)
Während all dieser Zeit habe ich an vielen Turnieren teilgenommen und dabei schöne Erfolge erzielen dürfen. Unsere Pferde waren und sind auch Klassen- und Rassensieger an diversen Zuchtschauen, worauf wir sehr stolz sind. Eine schöne Bestätigung für die Art und Weise wie wir Pferde halten und ausbilden.
Klugheit erschöpft sich nicht darin, mathematische Formeln aneinander zureihen. Klugheit ist vielmehr:
Abwägen zu können zwischen guten und schlechten Prinzipien – sich geistige Beweglichkeit zu erhalten – das Wesentliche vom Unwesentlichen unterscheiden zu können und mit offenen Augen durchs Leben zu gehen!
Eines der kostbarsten Geschenke, das wir heutzutage machen können ist:
Uns Zeit für unsere Freunde zu nehmen !